12.05.2023 - Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt
Der Plan für heute sieht folgendermaßen aus: Wir fahren nach Nordost-Oklahoma, weil es da bessere Stürme als im Süden auslösen soll. Das würde uns für den nächsten Tag in die Lage versetzen, das nördliche Target in Iowa zu erreichen und wir könnten die letzten guten Setups mitnehmen, bevor die Ridge of Death regiert. Also nichts wie los!
Am Endes des Tages kam es nicht so, denn der Plan war an der Realität gescheitert.
Normalerweise machen wir den Großteil unserer Vorbereitungen am Ankunftstag. Dieses Jahr sind wir allerdings spät angekommen und nicht wie normalerweise in Denver gegen 1400 Uhr. Mit der Verzögerung bei der Mietwagenabholung war Tag 1 dahin und wir mussten diese Dinge heute erledigen. Dabei trödeln wir nicht und checken sehr früh aus dem Hotel gegen 0800 Uhr aus. An Schlafen war ab 5 Uhr sowieso nicht mehr zu denken, Jetlag lässt grüßen. Allerdings ziehen sich diese Einkäufe immer sehr und es zeigt sich, dass man dafür tatsächlich mindestens 3 Stunden einplanen sollte. Somit wird es dann auch fast Mittag als wir von Lewisville den Weg nach Norden antreten. Nachdem wir dann zu allem Überfluss auch noch in einen längeren Stau geraten, stellen wir unser heutiges Ziel mehr und mehr in Frage. Um 1530 Uhr befinden wir uns immernoch 100 Meilen weit südlich von Oklahoma City. Dazu darf man wie erwähnt nicht vergessen, dass wir vom Jetlag noch sehr mitgenommen sind und sicherlich nicht bis in die Puppen fahren können.
In der Zwischenzeit hat es außerdem erste Zellen westlich von uns ausgelöst. Wir legen eine Pause ein und checken noch einmal das SPC für morgen und siehe da, es wird eine 2%ige Tornadochance genau in diesem Gebiet angezeigt. Damit war die Entscheidung gefallen, unser ursprüngliches Ziel zu verlassen und diese Stürme hier zu jagen. Gespannt fahren wir nach Westen und sehen schon nach kurzer Zeit eine Zelle mit LP Strukturen.
Allerdings hält diese Zelle wie auch alle anderen Zellen westlich von Oklahoma City nicht lange durch. Dennoch bekommen wir ca. 1cm großen Hagel zu sehen, na immerhin.
Nach kurzem Innehalten und Checken der Wetterkarten sind wir etwas ratlos. Wir stehen ziemlich in der Mitte zweier aktiver Gewitterzonen und es ist mittlerweile nach 17 Uhr. Normalerweise lässt man es in solchen Situationen für den Tag gut sein, mit dem Wissen, dass es nächsten Tag ja schon die nächsten Gewitter geben wird. Mit den momentanen, sehr mauen Aussichten für die nächsten Tage, wollen wir allerdings alles mitnehmen, was irgendwie geht. Also fahren wir noch 120 Meilen nach Süden, wo recht kräftige Gewitter unterwegs sind. Südlich von Burkburnett, TX in der Nähe vom Red River, sehen wir dann noch ein recht kräftiges Gewitter mit ein paar guten Erdblitzen und einen unglaublich roten Sonnenuntergang. Das war doch schon mal ein ganz guter Start.

Von Lewisville,TX nach Burkburnett,TX