Texas Oilcountry

Gestern Abend haben wir noch gedacht: Naja bis Lubbock ist ja nicht so weit, da haben wir ja Zeit. Wie es aber manchmal so ist, verschiebt sich das Wettergeschehen in den Modellkarten etwas weiter nach Südwesten und soll nun eher in der südöstlichen Ecke von New Mexico stattfinden. Also heute mal wieder eine recht lange Anfahrt und wir sind typischerweise „just-in-time“. Gerade als wir nach New Mexico einfahren, entscheidet sich die südliche der beiden schon entstandenen Gewitterzellen für einen Split, was uns von ihr überzeugt und unsere Entscheidung erleichtert.

Im Ort Jal wollen wir nach Westen aus der Stadt heraus, um etwas näher an die Zelle heranzukommen. Beim Abbiegen sehen wir eine endlose Schlange von LKWs, die gerade in die Stadt reinfährt. Wenn wir da rausfahren, brauchen wir Jahre, um wieder in die Stadt hereinzukommen und so entscheiden wir uns, noch ein Stück weiter nach Süden zu fahren.

Wir suchen uns einen Spot an einer Bahnlinie in der Nähe der Hauptstrasse. Idyllisch ist anders, aber hier haben wir wenigstens einen guten Blick auf die Basis der herannahenden Superzelle. Als wir weiterfahren müssen, regnet es Blitze auf der rechten Seite, die leider nur Nils und die Kamera genießen können:

So wie es aussah, hat nicht viel gefehlt für einen Tornado, aber wir konnten keinen ausmachen. Wir müssen weiter nach Süden weil sich die Zelle mit einer anderen zusammenschließt und plötzlich alles Fahrt aufnimmt und nach Südosten drückt. Wir kommen gerade noch rechtzeitig aus dem Ort raus und fahren Richtung Osten. Von unserer linken Seite drückt eine andere Superzelle mit Staubsturm herein und wir sind froh, dass die Landstrasse, aktuell eine komplette Baustelle und somit nicht schneller als mit 50 MPH befahrbar, endlich einen Rechtsknick macht. Wir ahnen wie beschissen die Situation für alle hinter uns sein wird, wenn sie im Staub nichts mehr sehen und es nicht vorwärts geht.

In Odessa, der nächsten etwas größeren Stadt, machen wir Halt zum Tanken und sehen, dass sich so ziemlich alle einzelnen Zellen der Umgebung zu einem großen Blob zusammengeschlossen haben und so keine Tornadogefahr oder Grosshagelgefahr mehr von ihnen ausgeht.

Da es in den nächsten beiden Tagen nur nach Norden Richtung Denver geht, fahren wir noch bis Lubbock und nehmen uns dort ein Hotel.

Heute hat sich leider, wie vorhergesagt, ziemlich schnell alles zu einem Cluster zusammengeschlossen. Bis dahin war es aber schwer beeindruckend und die Blitzshow war der Kracher. Morgen geht es weiter Richtung Denver, mit ein bißchen Glück auch noch mit ein paar kleinen Gewittern auf dem Weg.

Altus,OK nach Lubbock,TX

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